Jugend komponiert Bayern 2023
Preisträger*innen
Annabel Blaschke (*2006): Die Kunst des Schlafens für Flöte, Englischhorn, Klavier, Viola und Kontrabass
David Jarasch (*2008): Das Lied der Träume für Bassflöte, Oboe, Viola und Kontrabass
Aleksandra Lapina (*2008): Am Bach für Flöte und Englischhorn
Nikolai Malkmus (*2010): Sonate in C für Klavier
Kirill Nagin (*2007): Die Reise des Magiers für Oboe und Klavier
Béla Noll (*2007): Chullo für Flöte, Klavier und Viola
Martin Partheymüller (*2007): In Space für Bassflöte, Oboe, Klavier, Viola und Kontrabass
Luca Spatz (*2004): Prélude für Flöte und Klavier
Jakob Suermann (*2003): Wald … Regen für Flöte, Klavier, Viola und Kontrabass
Felix Truckenbrodt (*2011): Wilde Winter-Sonate für Klavier
Dozent*innen
Minas Borboudakis, 1974 in Heraklion auf Kreta geboren, lebt seit 1992 in Deutschland. Zunächst studierte er in München und Hamburg Klavier und Komposition, seit vielen Jahren ist er als freischaffender Komponist und Pianist in München tätig. Im Mittelpunkt seiner Arbeit stehen die großen Zyklen. Eine weitere zentrale Rolle in seinem Schaffen spielen Musiktheater- und multimediale Arbeiten. An der Griechischen Nationaloper in Athen feierte 2018 das Musiktheater „Z“ unter seiner Leitung große Erfolge. Die deutsche Fassung und gleichzeitig zweite Inszenierung wurde im Rahmen der Opernfestspiele 2019 an der Bayerischen Staatsoper uraufgeführt. Für seine Arbeit wurde Minas Borboudakis mehrfach ausgezeichnet. Als Dozent und Musikvermittler entwickelt er mit diversen Institutionen Projekte für junge Kreative, beispielsweise für das Education-Programm des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, den Kompositionswettbewerb Jugend komponiert Bayern sowie Meisterkurse für Komposition und Interpretation Neuer Musik an verschiedenen Musikhochschulen.
Irini Amargianaki, in Athen geboren, begann ihre musikalische Ausbildung mit Akkordeon und Musiktheorie. Sie studierte später Kontrapunkt, Fuga und Komposition am Konservatorium in Athen. 2005 bis 2010 setzte sie ihr Kompositionsstudium an der Universität der Künste Berlin bei Walter Zimmermann fort. Anschließend studierte sie als Meisterschülerin bei Kirsten Reese und Walter Zimmermann bis 2012 weiter an der UdK Berlin. Von 2005 bis 2012 lernte sie die arabische Kurzhalslaute (Oud) bei dem syrischen Meister Farhan Sabbagh. So konnte sie die eigenen musikalischen Wurzeln sowie die außereuropäische traditionelle Volksmusik als auch die Entwicklung der Mikrotonalität in den griechischen und arabischen Tonsystemen erforschen.
Von 2006 bis 2016 leitete sie musikalische Workshops an verschiedenen Schulen in Berlin.
Im April 2020 erhielt Irina Amargianaki den Auftrag von Maestro Daniel Barenboim, ein neues Werk für den Pierre Boulez Saal zu komponieren für das Online-Konzert „A Festival of New Music“. Im selben Jahr erhielt sie das Arbeitsstipendium der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa im Bereich Ernste Musik und Klangkunst.
Joachim F.W. Schneider
Joachim F.W. Schneider studierte an der Hochschule für Musik Würzburg. Er erhielt mehrere nationale und internationale Auszeichnungen und war als Stipendiat an der Cité Internationale des Arts in Paris. Seine Werke werden von namhaften Solisten, Ensembles und Orchestern gespielt und kommen in Europa, den USA und Kanada zur Aufführung. Er arbeitete u.a. mit den Dirigenten Kent Nagano, John Storgårds, Yasuo Shinozaki, Jonathan Stockhammer und Peter Tilling zusammen. Schneider komponiert Werke für unterschiedlichste Besetzungen: für Streichquartett, Orchester und Orgel ebenso wie für Klavier, Gitarre und Spieluhr. Seine Musik ist komplex und zumeist mikrotonal, sie bedient sich aller Ausdrucksmöglichkeiten und Techniken der einzelnen Instrumente. Diese Klangvielfalt vereint er zu einer eigenen und originären Ästhetik, die von zeitlicher sowie farblicher Dichte geprägt ist. Im PreCollege der Hochschule für Musik Würzburg ist Schneider Mitglied des Leitungsteams und unterrichtet Musiktheorie und Komposition. Außerdem lehrt er Tonsatz im ExzellenzZweig des Matthias-Grünewald-Gymnasium Würzburg.
Nora Gomringer, geboren 1980, ist Schweizerin und Deutsche. Sie ist Lyrikerin und schreibt für Radio und Feuilleton, veröffentlicht Kolumnen und Essays. In den letzten Jahren ist ihre Medienpräsenz durch verschiedene Film- und TV-Arbeiten gewachsen, dabei wird ihr Name fest mit Gedichten und Kulturvermittlung verbunden. Auftragsarbeiten wie Libretti für Opernprojekte und das Theaterstück „OINKONOMY“ wurden für verschiedene Bühnen realisiert. Gastprofessuren und Stipendien führten sie nach Sheffield, Koblenz/Landau, Oberlin/Ohio, Kyoto, New York und Novosibirsk. Seit 2010 ist sie Direktorin des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia in Bamberg/Bayern. 2015 gewann sie den Ingeborg-Bachmann-Preis für den Prosatext „Recherche“ und 2020 die Carl-Zuckmayer-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz für ihre Verdienste für die deutsche Sprache. Ihre letzte Auszeichnung ist der Else-Lasker-Schüler-Lyrikpreis 2022. Ihr Werk ist in zahlreiche Sprachen übersetzt.
Musiker*innen
der/gelbe/klang
Das Münchner Ensemble der/gelbe/klang widmet sich der Musik von heute in ihrer ganzen ästhetischen Bandbreite, neugierig, experimentierfreudig und immer auf der Suche nach zeitgemäßen Ausdrucksformen. 2020 gegründet, wurde es schnell zu einem wichtigen Protagonisten der Neuen Musik in Deutschland. Es entstanden Aufnahmen für den Bayerischen Rundfunk und das Label NEOS. Für ZDF/ARTE spielte der/gelbe/klang die Musik von Olav Lervik zu F. W. Murnaus Stummfilmklassiker Nosferatu ein. Gastspieleinladungen führten u. a. zum IMPULS Festival für Neue Musik Sachsen-Anhalt, dem Festival Electrocution (Brest, Frankreich), den Tiroler Festspielen Erl und in das Museum für Gestaltung Zürich. Pierre-André Valade wurde als Gastdirigent für ein Portraitkonzert des Komponisten Raphaël Cendo verpflichtet. Mit der Bayerischen Theaterakademie August Everding realisierte der/gelbe/ klang den szenischen Zyklus Dichterliebe von Christian Jost und die Kinderoper Die Gänsemagd von Iris ter Schiphorst. Etliche Werke wurden für das Ensemble geschrieben, darunter Kompositionen von Vykintas Baltakas (Litauen), Santa Busš (Lettland), und Ville Raasakka (Finnland).
Fundamental wichtig ist dem Ensemble der unmittelbare Kontakt zu Komponist*innen der jüngeren und jüngsten Generation. Auch die Interpretation von Schlüsselwerken des 20. Jahrhunderts gehört zum Selbstverständnis der Musiker*innen. Zentral ist zudem die Entwicklung genreübergreifender Projekte, besonders die Verbindung mit visuellen Elementen, sei es Licht, Performance, Video oder ganz neue Ansätze. Eine solche Erweiterung des Konzertbegriffs ist für das neue Münchner Ensemble essentiell – diese Überzeugung führte auch zur Wahl des Namens der/gelbe/klang, nach Wassily Kandinskys genialem Konzept einer ganzheitlichen „Bühnenkomposition“.
2021 wurde der/gelbe/klang mit dem Bayerischen Kunstförderpreis ausgezeichnet.
Folgende Musiker*innen haben Jugend komponiert Bayern 2023 begleitet:
Tobias Kaiser, Flöte
Claire Sirjacobs, Oboe/Englischhorn
Marco Riccelli, Klavier
Alba González i Becerra, Viola
Dominique Chabot, Kontrabass
Abschlusskonzert
Samstag, 8. April 2023, 19.00 Uhr, Carl-Orff-Auditorium der Hochschule für Musik und Theater München
DAS KONZERTPROGRAMM:
Nikola Resanovic (*1955)
Trio für Altsaxophon, Violine und Klavier
Nikolai Kushnir, Altsaxophon | Antonia Kreuzer, Violine | Louisa Schneider, Klavier
Aleksandra Lapina (*2008)
Am Bach für Flöte und Englischhorn
der/gelbe/klang
Luca Spatz (*2004)
Prélude für Flöte und Klavier
der/gelbe/klang
George Benjamin (*1960)
Three Miniatures for Solo Violin
Antonia Kreuzer, Violine
Felix Truckenbrodt (*2011)
Wilde Winter-Sonate für Klavier
der/gelbe/klang
Kirill Nagin (*2007)
Die Reise des Magiers für Oboe und Klavier
der/gelbe/klang
Annabel Blaschke (*2006)
Die Kunst des Schlafens für Flöte, Englischhorn, Klavier, Viola und Kontrabass
der/gelbe/klang
Maki Ishii (1936-2003)
East× green× spring für Blockflöte solo
Britta Kähny, Blockflöte
PAUSE
Per Nørgård (*1932)
Delta für Saxophon, Violoncello und Klavier, 3. Satz
Nikolai Kushnir, Saxophon | Lysander Francescatti, Violoncello
Louisa Schneider, Klavier
David Jarasch (*2008)
Das Lied der Träume für Bassflöte, Oboe, Viola und Kontrabass
der/gelbe/klang
Nikolai Malkmus (*2010)
Sonate in C für Klavier
der/gelbe/klang
Nikos Skalkottas (1904-1949)
Duo für Violine und Violoncello, 1. Satz
Antonia Kreuzer, Violine | Jakob Riecke, Violoncello
Jakob Suermann (*2003)
Wald … Regen für Flöte, Klavier, Viola und Kontrabass
der/gelbe/klang
Béla Noll (*2007)
Chullo für Flöte, Klavier und Viola
der/gelbe/klang
Martin Partheymüller (*2007)
In Space für Bassflöte, Oboe, Klavier, Viola und Kontrabass
der/gelbe/klang
Hugo Ball (1886-1927)
Karawane, Zug der Elefanten
Eingerichtet für aktiv szenischen Sprechchor von Antonia, Britta, Christoph, Jakob, Louisa, Lysander, Markus und Nikolai
Wir danken unseren Förderern & Partnern
- Jeunesses Musicales Bayern
- Kulturfonds Bayern
- Bezirk Oberbayern
- Hochschule für Musik und Theater München
- Versicherungskammer Kulturstiftung
- Oscar und Vera Ritter-Stiftung
- Förderungs- und Hilfsfonds Deutscher Komponistenverband
- Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks – Education
- der/gelbe/klang
- Munich Classical Players