Comp:Lab:
Künstlerische Leitung & Dozent*innen

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Künstlerische Leitung & Dozent*innen

Foto: Astrid Ackermann

Künstlerische Leitung und Dozent

Minas Borboudakis

Komponist, Pianist, Pädagoge

Minas Borboudakis, 1974 in Heraklion auf Kreta geboren, lebt seit 1992 in Deutschland. Zunächst studierte er in München und Hamburg Klavier und Komposition, seit vielen Jahren ist er als freischaffender Komponist und Pianist in München tätig. Im Mittelpunkt seiner Arbeit stehen die großen Zyklen. Eine weitere zentrale Rolle in seinem Schaffen spielen Musiktheater- und multimediale Arbeiten. An der Griechischen Nationaloper in Athen feierte 2018 das Musiktheater „Z“ unter seiner Leitung große Erfolge. Die deutsche Fassung und gleichzeitig zweite Inszenierung wurde im Rahmen der Opernfestspiele 2019 an der Bayerischen Staatsoper uraufgeführt. Für seine Arbeit wurde Minas Borboudakis mehrfach ausgezeichnet. Als Dozent und Musikvermittler entwickelt er mit diversen Institutionen Projekte für junge
Kreative, beispielsweise für das Education-Programm des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, den Kompositionswettbewerb
Jugend komponiert Bayern sowie Meisterkurse für Komposition und Interpretation Neuer Musik an verschiedenen Musikhochschulen.

https://www.borboudakis.com/

Foto: Atrid Ackermann

Dozentin

Milica Djordjević

Komponistin

Eine überbordende Klangphantasie ist die Grundlage der Musik von Milica Djordjević (*1984). Als Komponistin verfügt sie souverän über das ganze Arsenal zeitgenössischer Klang- und Spieltechniken und ist in der Lage, die von einem einsamen Cello erzeugten Klänge mittels Live-Elektronik in ein akustisches Gewitter von schier existenziellen Dimensionen zu transformieren, umgekehrt zwölf Schlagzeuger sich in das Übergangsfeld vom Unhörbaren zum Schattenhaften versenken zu lassen oder in Ensemble- und Orchesterkompositionen statische Klangflächen sacht zu verflüssigen und in träge und zäh dahinrinnende Strömungen zu verwandeln. In ihrer Musik kann der Hörer nie vor Überraschungen sicher sein. Fast programmatisch mutet es da an, dass sie ein großes Orchesterwerk aus dem Jahr 2016 Quicksilver genannt hat, denn ihrem ganzen Komponieren eignet etwas Quecksilbriges, das sich der eindeutigen Festlegung entzieht. Dabei ist dieses Schaffen von einer unbedingten künstlerischen Ernsthaftigkeit und Aufrichtigkeit getragen, die sich ihrer Hörerschaft unmittelbar mitteilt.
Milica Djordjević begann ihre Kompositionsstudien in Belgrad, wo sie sich auch schon mit elektronischer Musik beschäftigte, ging danach nach Strasbourg und ans Pariser IRCAM, bevor sie schließlich von 2011 bis 2013 ihr postgraduales Studium in Berlin bei Hanspeter Kyburz an der Hochschule für Musik Hanns Eisler abschloss.
Ihr bereits umfangreiches Schaffen umfasst Werke für Soloinstrumente, Kammermusikwerke in verschiedenen Besetzungen vom instrumentalen Duo bis zum Doppelquartett, Vokalwerke und groß besetzte Orchesterkompositionen. In seiner Vielfalt unterstreicht es die Versatilität und handwerkliche Virtuosität der Komponistin.
Milica Djordjević arbeitete mit führenden Interpret*innen und Klangkörpern unserer Zeit, darunter Berliner Philharmoniker, Gustavo Dudamel, Symphonieorchester und Chor des Bayerischen Rundfunks, Symphonieorchester des WDR, Symphonieorchester des SWR, Arditti Quartet, Münchener Kammerorchester, Ensemble Musikfabrik, ensemble modern, Ensemble Recherche, J.A.C.K. Quartet, Ilan Volkov, Marco Blaauw, Carl Rosman, Peter Rundel, Teodoro Anzellotti, Tamara Stefanovich, Enno Poppe, Bas Wiegers, Pierre-Laurent Aimard…
Für ihre Werke hat Milica Djordjević zahlreiche hochrangige Preise und Auszeichnungen erhalten, darunter auch den Claudio Abbado Komponistenpreis der Berliner Philharmoniker (2020), den Komponistenpreis der Ernst von Siemens-Musikstiftung (2016), den Belmont-Preis für zeitgenössische Musik(2015)… Ihre erste monografische CD erhielt 2017 den Preis der deutschen Schallplattenkritik.
Sie lebt und arbeitet in Köln.

Dozent

Philipp Vandré

Komponist

Philipp Vandré war bis September 2023 Künstlerischer Leiter des Bundeswettbewerb Jugend komponiert. Er war von 2010 – 2019 Präsidiumsmitglieder der JMD, vertrat diese 10 Jahre im Ethno Committee der JM International und koordinierte die nationalen Aktivitäten der JMD im Rahmen des weltweiten Programms „Ethno“. Vandré leitete die Symposien der JMD zur Kompositionspädagogik 2010 (mit Benjamin Lang) und 2015 sowie die „Weikersheimer Gespräche zur Kompositionspädagogik“ 2011/12 (mit Matthias Schlothfeldt) und zählt zum Kernteam von KOMPÄD (2015-17).
Er studierte bei Sergiu Celibidache, Raymund Havenith, Leonard Hokanson und Rolf Riehm, arbeitete u.a. mit Peter Eötvös, Hans Otte, Matthias Pinscher, Steve Reich, dem Ensemble Modern, Ensemble Ascolta, RSO Frankfurt und dem Orchester des Nationaltheaters Mannheim zusammen. Seine CD-Veröffentlichungen erlangten international hohe Anerkennung, die Einspielung der Sonatas and Interludes von John Cage gilt als Referenzaufnahme, Martin Scorsese wählte Aufnahmen von ihm für seinen Film „Shutter Island“. Philipp Vandré schrieb Musik für Kammerensembles, Hörspiel und Theater sowie Neubearbeitungen von Opern des 19. und 20. Jahrhunderts. Er lehrte an der Folkwang Universität der Künste Essen u.a. Didaktik der Musiktheorie (2013-2016) und unterrichtet an der Stuttgarter Musikschule Musiktheorie und Komposition. Publikationen wie eine Reihe zur Musiklehre in „Musik & Bildung“ (2011-14), Komponieren mit Schülern (2011) oder die Mitarbeit am Lehrplan Musiktheorie und Komposition des VdM (2016) ergänzen seine vielfältigen Tätigkeiten.