Comp:Lab:
Künstlerische Leitung & Dozent*innen
Foto: Astrid Ackermann
Künstlerische Leitung und Dozent
Minas Borboudakis
Komponist, Pianist, Pädagoge
Minas Borboudakis, 1974 in Heraklion auf Kreta geboren, lebt seit 1992 in Deutschland. Zunächst studierte er in München und Hamburg Klavier und Komposition, seit vielen Jahren ist er als freischaffender Komponist und Pianist in München tätig. Im Mittelpunkt seiner Arbeit stehen die großen Zyklen. Eine weitere zentrale Rolle in seinem Schaffen spielen Musiktheater- und multimediale Arbeiten. An der Griechischen Nationaloper in Athen feierte 2018 das Musiktheater „Z“ unter seiner Leitung große Erfolge. Die deutsche Fassung und gleichzeitig zweite Inszenierung wurde im Rahmen der Opernfestspiele 2019 an der Bayerischen Staatsoper uraufgeführt. Für seine Arbeit wurde Minas Borboudakis mehrfach ausgezeichnet. Als Dozent und Musikvermittler entwickelt er mit diversen Institutionen Projekte für junge
Kreative, beispielsweise für das Education-Programm des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, den Kompositionswettbewerb
Jugend komponiert Bayern sowie Meisterkurse für Komposition und Interpretation Neuer Musik an verschiedenen Musikhochschulen.
Foto: Sebastian Kiener
Dozentin
Irini Amargianaki
Komponistin
Irini Amargianaki, in Athen geboren, bekam die große Liebe zur Musik quasi in die Wiege gelegt. Als Tochter des Musikwissenschaftlers Georgios Amargianakis (Professor für Ethnomusikologie in den Bereichen griechische Volksmusik und Byzantinische Musik) begann ihre musikalische Ausbildung mit Akkordeon und Musiktheorie. Sie studierte später Kontrapunkt, Fuga und Komposition am Konservatorium in Athen bei I. Terzakis. Neben Musik absolvierte sie bis 2005 an der Universität in Athen ihr Diplom in Theaterwissenschaften.
2005 bis 2010 setzte sie ihr Kompositionsstudium an der Universität der Künste Berlin bei Walter Zimmermann fort. Anschließend studierte sie als Meisterschülerin bei Kirsten Reese und Walter Zimmermann bis 2012 weiter an der UdK Berlin. Im Rahmen der zweijährigen Lehrzeit konnte sie sich intensiv mit elektronischer Musik bzw. Klanginstallation und visuellen Medien wie Video und Schattentheater beschäftigen.
Von 2005 bis 2012 lernte sie die arabische Kurzhalslaute (Oud) bei dem syrischen Meister Farhan Sabbagh. Dadurch konnte sie die eigenen musikalischen Wurzeln sowie die außereuropäische traditionelle Volksmusik als auch die Entwicklung der Mikrotonalität in den griechischen und arabischen Tonsystemen erforschen.
2006-2016 leitete sie musikalische Workshops in verschiedenen Schulprojekten in Berlin.
April 2020 erhielt Irina Amargianaki den Auftrag von Maestro Daniel Barenboim, ein neues Werk für den Pierre Boulez Saal zu komponieren für das online Konzert „A Festival of New Music“.
2020 erhielt sie das Arbeitsstipendium der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa im Bereich Ernste Musik und Klangkunst.
Foto: Judith Kinitz
Gastdozentin
Nora Gomringer
Schriftstellerin
Nora-Eugenie Gomringer wurde 1980 in Neunkirchen/Saar geboren, wuchs in Oberfranken auf und besitzt die deutsche wie die schweizerische Staatsbürgerschaft. Sie hat Amerikanistik, Germanistik und Kunstgeschichte in Bamberg studiert, und danach eine Promotion im Fach Amerikanistik begonnen. Sie leitet seit 2010 das Internationale Künstlerhaus Villa Concordia in Bamberg als Direktorin im Auftrag des Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Zahlreiche Aufträge, Aufenthaltsstipendien und Lehraufträge, auch im Namen des Goethe Instituts und der Pro Helvetia, haben sie als Autorin, Dozentin und Performerin rund um den Globus geführt. Im Herbst/Winter 2019 ist die Max-Kade-Gastprofessorin am renommierten Oberlin College in Ohio, USA.
Als freie Schriftstellerin ist sie seit 2000 verlegt. Es liegen neun Lyrikbände und zwei Essaybände sowie zahlreiche Einzelveröffentlichungen vor. Zuletzt erschienen: MODEN (2017) und #poesie (2018) bei Voland & Quist, Leipzig/Dresden sowie die CD mit ihrem Duopartner Philipp Scholz, das Jazzalbum Peng Peng Parker. Zahlreiche Formen der Zusammenarbeit mit Musikern und Bildenden Künstlern runden ihr Werk ab und erweitern es beständig. Ihre Auftrittstätigkeit ist rege und international. Für ihr Werk wurden ihr neben dem Förderpreis des Freistaates Bayern (2006) und dem E.ON Kulturpreis (2008) auch der wichtigste deutsche Sprachpreis, der Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache 2011 in Kassel verliehen – in Reihe mit ihren Vorgängern Loriot, Günther de Bruyn und Udo Lindenberg. Im Jahr 2012 folgte der Joachim-Ringelnatz-Preis. Die Europa-Medaille des Freistaats Bayern sowie der Ingeborg-Bachmann-Preis wurden ihr 2015 zugesprochen. Einzelne Lyrikbände sind ins Schwedische, Französische, Englische, Spanische, Belarussische und Vietnamesische übersetzt. Nora Gomringer hatte Poetikdozenturen der Universitäten Sheffield, Koblenz-Landau (mit ihrem Vater Prof. Eugen Gomringer) und Kiel inne.
Sie ist Mitglied im deutschen PEN und ist Rotarierin seit 2010. Nora Gomringer unterrichtete am Schreibinstitut der Universität Bern in Biel, schreibt Kolumnen im Magazin aviso und für Radio und Print. Mit der Übernahme des Direktoriums (nach dem Gründungsdirektor Prof. Dr. Bernd Goldmann) bringt sie ihr weltweites Netzwerk auf den Gebieten Bildende Kunst, Literatur und Musik aktiv in den Betrieb und die Verwaltung ein. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind Kulturvermittlung, Organisation von Verwaltung und Veranstaltungen, Kommunikation und Integration. Mit rund 100 Veranstaltungen im Jahr gibt es im Internationalen Künstlerhaus viele und vielfältige Aufgaben zu bewältigen. Nora Gomringer hält u.a. einen Sitz im Kuratorium ihrer Alma Mater Bamberg, im Stiftungsrat des Buchheim Museums und beim ORF im Rahmen der Tage der deutschsprachigen Literatur. Sie spricht Deutsch und Englisch (verhandlungssicher) und etwas Spanisch. Ihre Instagram- und Facebook-Accounts sowie ihr Youtube Kanal sind vielbeachtet von Feuilleton und Followern. – Sie ist im Besitz des großen Latinums, Graecums und Hebraicums.
Foto: Berit Jäger