Comp:Lab:
Künstlerische Leitung & Dozent*innen

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Künstlerische Leitung & Dozent*innen

Foto: Astrid Ackermann

Künstlerische Leitung und Dozent

Minas Borboudakis

Komponist, Pianist, Pädagoge

Minas Borboudakis, 1974 in Heraklion auf Kreta geboren, lebt seit 1992 in Deutschland. Zunächst studierte er in München und Hamburg Klavier und Komposition, seit vielen Jahren ist er als freischaffender Komponist und Pianist in München tätig. Im Mittelpunkt seiner Arbeit stehen die großen Zyklen. Eine weitere zentrale Rolle in seinem Schaffen spielen Musiktheater- und multimediale Arbeiten. An der Griechischen Nationaloper in Athen feierte 2018 das Musiktheater „Z“ unter seiner Leitung große Erfolge. Die deutsche Fassung und gleichzeitig zweite Inszenierung wurde im Rahmen der Opernfestspiele 2019 an der Bayerischen Staatsoper uraufgeführt. Für seine Arbeit wurde Minas Borboudakis mehrfach ausgezeichnet. Als Dozent und Musikvermittler entwickelt er mit diversen Institutionen Projekte für junge
Kreative, beispielsweise für das Education-Programm des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, den Kompositionswettbewerb
Jugend komponiert Bayern sowie Meisterkurse für Komposition und Interpretation Neuer Musik an verschiedenen Musikhochschulen.

https://www.borboudakis.com/

Foto: Matthias Creutziger

Dozentin

Annette Schlünz

Komponistin

Annette Schlünz wurde 1964 in Dessau geboren. Musik bestimmte ihren Lebensweg sehr früh. Sie war Mitglied der KinderKomponistenKlasse in Halle, ging 1983 nach Dresden zu Udo Zimmermann, studierte neben Komposition Klavier, Dirigieren, elektronische Musik. Ab 1987 lehrte sie selbst an der Musikhochschule Dresden und arbeitete im Dresdner Zentrum für zeitgenössische Musik. Sie war Meisterschülerin der AdK Berlin bei Paul-Heinz Dittrich bis 1991. Dann begann sie zwischen der französischen Provence, Strasbourg und Dresden zu pendeln.

Ihre Stücke wurden weltweit aufgeführt. Sie schrieb Kammer- und Orchestermusik, elektronische Musik, drei Opern (u.a. TagNachtTraumstaub, Auftrag des Deutschen Pavillons der EXPO 2000 Hannover, Lichtpause, Auftrag des französischen Kulturministeriums für das Ensemble Aleph 2005), interessierte sich auch für untypische Orte (z.B. die Ufer des Rheins in Basel beim Europäischen Musikmonat 2001) und realisierte Performances Klavier – Video (Sofia, Odessa). Sie gab auf Einladung der Goethe-Institute Kompositionskurse in Südamerika, Vietnam, Kopenhagen, Riga, Chicago, vertrat im Sommersemester 2009 die Professur Komposition M. Obst an der Weimarer Musikhochschule, unterrichtet regelmäßig beim Bundeswettbewerb „Jugend komponiert“, in den Ferienkursen der Komponistenklassen Sachsen-Anhalt / Dresden und seit 2010 an der Universität Strasbourg. 1990 erhielt sie den Eisler-Preis, 1998 den Heidelberger Künstlerinnen-Preis, Stipendienaufenthalte führten sie in die Villa Massimo Rom 1999, auf Schloss Solitude Stuttgart 2000, die Höge 2003, den Künstlerhof Schreyahn 2006; mehrfach war sie composer-in-residence im elektronischen Studio GRAME Lyon, 2009 beim Impuls-Festival Sachsen-Anhalt, 2010 beim Festival „musiques démesurées“ in Clermont-Ferrand.

Annette Schlünz ist Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste.

Sie lebt freischaffend in Süddeutschland und immer wieder in Frankreich.

Dozent

Tobias PM Schneid

Komponist

Tobias PM Schneid wurde schon während seines Kompositionsstudiums in Würzburg (bei Bertold Hummel, und insbesondere Heinz Winbeck) mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen für seine Kompositionen bedacht.

Neben dem renommierten Kompositionspreis der Landeshauptstadt Stuttgart (1987), erhielt er u.a. den Preis „Forum junger Komponisten“ des WDR (1989), zweimal den Kompositions – und Publikumspreis der Sommerlichen Musiktage Hitzacker (1990; 1992), den 1. Preis des von Claudio Abbado initiierten 1. Wiener Internationalen Kompositionswettbewerbes (1991), ein halbjähriges Stipendium der cité international des arts (1993), sowie 1995 den Bayerischen Staatspreis für junge Künstler.

1996 war Schneid composer in residence an der University of Manchester.

Seither haben sich seine Arbeiten – neben starken Einflüssen durch die Musik von Maurice Ravel und Gustav Mahler durchaus auch von avancierten Formen des Jazz und der Rockmusik inspiriert – zu einer völlig eigenständigen, individuellen, zeitgenössischen Musiksprache entwickelt.

Sein Oeuvre umfasst Werke nahezu aller musikalischen Gattungen: von großorchestraler Symphonik, Solokonzerten und einem ausgedehnten Werkkatalog für Ensemble – und Kammermusiken bis hin zu einem abendfüllenden Ballett und der Neukomposition einer live zum Film zu spielenden Musik zu Walter Ruttmanns bahnbrechendem Film „Berlin – Die Sinfonie der Großstadt“ von 1927.

Das bisherige Schaffen wurde auf mittlerweile vier Portrait-CDs, sowie in Zusammenarbeit mit international renommierten Künstlern und Orchestern dokumentiert. So werden seine Werke u.a. vom BBC Symphony Orchestra London, den Rundfunk-Sinfonieorchestern des BR, des SWR Freiburg und Baden-Baden, des WDR und SR, dem DSO Berlin, dem BJO und dem Münchener Kammerorchester unter der Leitung so renommierter Dirigenten wie Andris Nelsons, Kent Nagano, John Storgards, Dennis Russel Davies, Sylvain Cambreling, Jonathan Stockhammer, Johannes Kalitzke, Peter Rundel, Brad Lubman, Friedrich Cerha und Christoph Poppen aufgeführt und eingespielt. Das SWR Vokalensemble hat unter der Leitung von Marcus Creed seine 3. Sinfonie „XXI“ für 28 Vokalisten uraufgeführt.

Im Ensemble – und kammermusikalischen Bereich hat Schneid für die Ensembles Musikfabrik NRW, öenm Salzburg, Raschér Saxophone Quartet, TrioLog München, „die reihe“ Wien, Psappha Manchester, Ensemble Köln, das Minguet Quartett, das Rodin Quartett (m. Siegfried Palm als Solisten), das Leopold-Mozart-Quartett, sowie für das Tecchler Trio komponiert. Solowerke entstanden u.a. für Jörg Widmann, Maximilian Hornung, Alban Gerhardt, Carin Levine, Stefan Schilli und Valentin Radutiu.

Zahlreiche internationale Wettbewerbe – darunter der Internationale Klarinettenwettbewerb Freiburg 2011, sowie der Internationale Musikwettbewerb der ARD München (2007; 2014) – haben bei Schneid die jeweiligen Pflichtstücke der Finalistenrunde in Auftrag gegeben. Seine Werke wurden 1989, 1991 und 2006 als offizielle deutsche Beiträge für die jeweiligen Weltmusiktage nominiert und aufgeführt. In Kooperation mit dem Goetheinstitut führten ihn Konzert – und Vortragsreisen durch ganz Europa und Asien. 2009 und 2015 wurde Schneid für den GEMA Musikautorenpreis nominiert. Seit 2015 ist er ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der schönen Künste.

Tobias PM Schneid wurde 1963 in Rehau/Hof geboren und wuchs in München und Augsburg auf. Er unterrichtet seit 1997 am Konservatorium bzw. der Hochschule für Musik in Würzburg in den Fächern Musiktheorie und Komposition und war Dozent für Komposition bei Jeunnesses Musicale und den Bayreuther Festspielwochen.

www.tobiaspmscheid.com

Gastdozentin

Manuela Hartel

digital media art & performance

Manuela Hartel studierte Medienkunst an der Akademie der Bildenden Künste München, Gesang und Performance am American Institute Wien und am Centro Professione Musica in Mailand. Ihre Arbeiten waren u.a. in der Pinakothek der Moderne München, im MoCA Shanghai, auf der Venedig Biennale, bei MUTEK Montreal, im ZKM Karlsruhe sowie im Haus der Kunst München zu sehen. Sie realisiert Videoinstallationen für Theater, Oper und Konzert: Bayerische Staatsoper, Staatsoper Stuttgart, Münchner Philharmoniker und in Zusammenarbeit mit einer internationalen, zeitgenössischen Tanz- und Theaterszene. Mit performativen Videoprojektionen verwandelt sie Kirchen, Wälder, Ruinen und Kulissen in illusionistische Orte und konzipiert Performances und großformatige, audiovisuelle Installationen in Innen- und Außenräumen. In ihren Video- und Lichtinszenierungen arbeitet sie als Performerin mit Stimme und Text, integriert in Bühnenbild und Videomapping, oft gemeinsam mit Musikern und Komponisten der Neuen und elektronischen Musik wie Stavros Gasparatos, Mark Andre, Konstantia Gourzi und Felix Leuschner. Während der documenta14 in Athen 2017 entwickelte sie BELOVED! und 2019 für die Libanon Biennale DO ENTER DO EXIT, in Zusammenarbeit mit dem libanesischen Musikproduzenten Fadi Tabbal. Waldrand Attitüde (2020) beleuchtete auf 160 Meter Waldrand mit nächtlicher Performance, Lichtinstallation und Kopthörerkonzert die symbiotische Nähe von Bäumen, Mensch und Tier (Stiftung Kunst und Natur Nantesbuch). In ihrem Kurzfilm schlafenszeit (2021) bearbeitete sie ein Madrigal von Tarquinio Merula für die Stuttgarter Staatsoper. 2021 nahm sie als Artist in Residence an der Bari Biennale teil. Das Bayerische Fernsehen zeigte im November 2021 ein Portrait über die Künstlerin und die immersiv-performative Raumprojektion UMBRUCH in der Klosterkirche Schlehdorf. 2022 folgten Kooperationen mit den Münchner Philharmonikern und der Pinakothek der Moderne. Aktuell arbeitet sie mit Unterstützung der Curt Wills Stiftung an RUACH, ein hybrides Format zum Thema Inspiration mit Künstlerinnen aus den Bereichen Oper, Tanz, Fotografie, Performance und Musik. Sie war künstlerische Mitarbeiterin an der Münchner Kunstakademie und wird regelmäßig institutionell gefördert (Stiftung Kunstfonds, Kulturreferat München). Sie arbeitet seit vielen Jahren in München und am Starnberger See.

www.manuelahartel.de